Allgemein: Der Name ist Programm, will sagen: die Gaststätte ist fast am A**** der Welt. Also nur was für Menschen, die Ruhe und Abgeschiedenheit mögen. Der gemeine Disco-Hopser könnte hier den Rappel kriegen und glauben, er sei plötzlich ertaubt - ob der Abwesenheit der üblichen Geräuschkulisse. Also Nerds, Hefte raus und mitgeschrieben: das stille Tal heißt so, weil es dort still ist. Wem das Wort nichts sagt, der kann es ja googeln. Inmitten der puren Natur gelegen, kann die Gaststätte Ausgangspunkt für erbauliche Wanderungen werden, z. B. zum Forsthaus Taubensuhl oder zum Helmbachweiher oder zur Hütte des PWV Hainfeld oder zum Biosphärencamp Geiswiese. Auch ein Spaziergang zur Waldschänke Hornesselswiese wäre möglich. An der kommt man vorbei, wenn man, so wie ich, aus Richtung Iggelbach mit dem Auto anreist. Auf jeden Fall bekommt man hier viel Pfälzer Wald für wenig Geld! Und die Gaststätte passt gut hierhin. Service: Ich traf mich mit einem Freund um die Mittagszeit am Sonntag, dem 6. September 2015. Bereits um diese Zeit war der Speiseraum gut besucht. Alles ältere Semester und offensichtlich nicht zum ersten Mal da. Der Raum füllte sich dann später noch etwas mehr, aber auch die Nationalelf mit Trainer Jogi hätte sicher Aufnahme gefunden, da es noch einen Nebenraum gibt. Die (zumindest zu diesem Zeitpunkt einzige) Servicekraft behielt jedoch den Überblick und arbeitete alle Bestellungen in angenehmer Zeit ab. Wir bekamen, was wir bestellt hatten, nicht mehr, nicht weniger. Dabei blieb sie freundlich und aufmerksam, fragte sogar zwischendurch, ob alles in Ordnung sei. Das Trinkgeld am Schluss hatte sie sich in jedem Fall verdient. Speisen und Getränke: Mein Freund war schon des Öfteren hier zum Essen und er schickt inzwischen auch immer mal Leute hierher. Wegen der frischen Forellen, aber natürlich auch wegen der Lage (siehe oben). Und so aßen wir Forelle Müllerin Art, also in Butter gebraten, mit Dämpfkartoffeln, Petersilie und (leicht abgewandelt) gemischtem Salat. Was soll ich sagen? Ich esse gerne Fisch und natürlich auch Forellen. Aber diese hier schmeckte einfach genial! Oder genial einfach? Ja, vielleicht waren es die schnörkellose Zubereitung und die simplen Zutaten, die den frischen, sauberen, zarten Geschmack dieser Forelle "einfach" in den Vordergrund treten ließen. Das Fett schmeckte neutral, da war nichts ranzig. Die Kartoffeln dazu waren nicht verkocht, sondern harmonierten "einfach" mit der buttrigen Zartheit des Fisches. Gut, ein grüner Salat hätte es getan, aber auch von den gemischten Varianten hatte ich schon schlimmere Exemplare gegessen. Alles in allem also ein "einfacher", aber schmackhafter Genuss! Da wir uns auf die Fische eingeschossen hatten, vergaß ich, die Speisekarte intensiv zu studieren, aber man kann hier wohl auch Wild gut essen. Und zumindest zwei Speisen sind für Vegetarier ausgewiesen, aber es gibt natürlich auch Salate, Quark, Kartoffeln etc. Alles in allem zahlten wir für die Forellen, zwei Weizenbiere und zwei Kaffee rund 40 Euro. Das ist in Ordnung. Sauberkeit: Wie bereits erwähnt, wird man an diesem Ort eher Wanderer, Radfahrer und naturverbundene Reisende antreffen, die den Boden des Gastraums entsprechend strapazieren. Dementsprechend wird man nicht von selbigem essen können, aber was soll's, es gibt ja Geschirr und Besteck. Spaß beiseite: alles ist zweckmäßig eingerichtet und der Zweck heißt Essen, Trinken, Entspannung. Will man Landhausstil und Rüschen, sollte man lieber in die nahe gelegene Waldschänke Hornesselswiese ausweichen. Mein Freund und ich fühlten uns an unserem Tisch wohl. Die Decke war sauber, Geschirr, Besteck, Gläser ebenso, das Essen wurde ordentlich zubereitet. Ein späterer Besuch der Toiletten zeigte ebenfalls keine gravierenden Hygienemängel. Ambiente: Dazu habe ich ja schon etwas geschrieben. Für mich ausschlaggebend bei solchen Gaststätten sind die Faktoren Lage, Vespermöglichkeit, Erreichbarkeit beim Wandern, Gemütlichkeit. Wahrscheinlich würde ich keinen wochenlangen Aufenthalt im Hause buchen, kann es aber jedem Wanderer etc. zur Einkehr empfehlen, alleine schon wegen der Forellen (siehe oben). Eine bauliche Kuriosität möchte ich erwähnen: man betritt den Gastraum über eine Außentreppe, die zu einem Vorbau führt, auf der sich der Biergarten befindet. Eine weitere Außentür führt direkt in die Küche, hinter einer dritten befinden sich schließlich die Toiletten und der o.g. Nebenraum am Ende eines kleinen Flurs. Wer also in der kommenden nassen Jahreszeit nach langer Wanderung gerade im Gastraum aufgetaut ist und menschlichen Drang verspürt, muss nochmal in die wattierte Jacke schlüpfen.